Schwanger werden Frau

Schwanger werden ist nicht immer ganz einfach. Suchst Du Möglichkeiten, wie Du schneller schwanger werden kannst und sich dein Kinderwunsch erfüllt? Die folgenden Tipps und Anregungen können helfen, damit es mit einer Schwangerschaft vielleicht schon bald klappt.

Erfahre mehr über deine Menstruation und deinen Zyklus (Tipp 1)

Was weisst Du über den Menstruationszyklus, die Geschlechtshormone, deinen Zyklus? Weisst Du Bescheid, welches geniale Zusammenspiel von vielen kleinen Details notwendig ist, dass Du eine Menstruation hast und fruchtbar bist?

Falls du unseren Artikel über die Zyklus-Basics noch nicht kennst, empfehle ich Dir diesen hier zu lesen. Denn leider wissen viele Frauen mit Kinderwunsch oft sehr wenig über ihren Menstruationszyklus oder ihren Eisprung. Wenn Du dich mit deinem Zyklus auskennst, erhöht sich deine Chance schwanger zu werden deutlich.

Setze deine hormonelle Verhütung früh genug ab (Tipp 2)

Dass Du die hormonelle Verhütung wie z.B. die Pille irgendwann absetzt, um schwanger zu werden, ist ja wohl klar. Jedoch sollte meiner Meinung nach die hormonelle Verhütung nicht erst abgesetzt werden, wenn Du schwanger werden willst. Idealerweise stellst Du schon paar Monate vorher auf eine hormonfreie Verhütung um. Gib deinem Körper so genügend Zeit, sich wieder auf deinen natürlichen Zyklus einzupendeln und sich für eine Schwangerschaft optimal vorzubereiten. Und in dieser Zeit lernst Du deinen Körper und deine fruchtbaren Tage schon ganz gut kennen.

Eine Studie der Universität Florida zeigte auf, dass hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille einen ungünstigen Einfluss auf Folsäure und den B-Vitamine-Haushalt hat. Auch die Schilddrüse, die Leber und der Darm können von der Pille beeinflusst sein. Bestehen hier Ungleichgewichte, kann dies in der Schwangerschaft zu mehr Problemen führen.

Dein Körper braucht nach dem Absetzen der hormonellen Verhütung eine Weile, um sein natürliches Gleichgewicht wiederherzustellen.

Du kannst ihn unterstützen durch entgiften, Darmaufbau etc. . So bereitest Du Dich auf eine gesunde und beschwerdefreie Schwangerschaft vor.

Beobachte deinen Menstruationszyklus (Tipp 3)

Du weiss nun hoffentlich schon, wie der Menstruationszyklus generell funktioniert. Nun solltest Du deinen eigenen Zyklus genauer beobachten und mehr über deine Fruchtbarkeit und deinen Eisprung erfahren. Mit Hilfe von modernen Zyklustrackern wie z.b. dem trackle Zykluscomputer ist dies ein Kinderspiel. Den trackle kannst Du übrigens auch bereits in der Zeit verwenden, wo Du noch hormonfrei verhüten möchtest. Später kannst Du an deinen fruchtbaren Tage mit gezieltem Geschlechtsverkehr deinen Kinderwunsch unterstützen.

Eine Zyklusbeobachtung hilft auch, allfällige Probleme aufzuzeigen wie z.B. eine zu kurze oder instabile Lutealphase oder einen unregelmässigen Eisprung.

Ein hormonelles Ungleichgewicht wie ein Gelbkörpermangel (Progesteronmangel) kann eine Schwangerschaft verhindern oder wenn Du schwanger wirst zu einer Fehlgeburt führen. Auch wenn Dein Eisprung früher oder später stattfindet, wirst Du dies mit Zyklusbeobachtung herausfinden.

Viele Frauen in meiner Frauengesundheits-Praxis wisssen beim Erstgespräch sehr wenig über ihren Zyklus und ihre fruchtbaren Tage. Egal wie lange Sie schon „am üben“ sind, um schwanger zu werden, bitte ich Sie, einen bis zwei Zyklen mit der symptothermalen Methode zu dokumentieren. Sehr viele Frauen stellen dann überrascht fest, dass der Eisprung nicht dann stattfindet, wenn Sie denken. Oder nach langjähriger Pilleneinnahme weisen viele von Ihnen deutliche Zeichen von Progesteronmangel auf . Eigentlich klar, dass sie so nicht schwanger werden.

Der trackle Zykluscomputer kann Dir helfen, die symptothermale Methode sicher anzuwenden.

Körperliche Beschwerden? Vor einer Schwangerschaft behandeln (Tipp 4)

Schmerzen oder andere körperliche Beschwerden wirken sich in der Regel nicht direkt auf eine Empfängnis aus. Jedoch können Schmerzmittel wie Ibuprofen (wenn sie über längere Zeit eingenommen werden) auch Einfluss auf die Eizellreifung und den Eisprung haben.

Generell beobachte ich folgendes: Je weniger körperliche Beschwerden die Frau vor einer Schwangerschaft hat, umso beschwerdefreier wird sie diese auch erleben. Hast Du also regelmässig Rückenschmerzen, lass Dich bereits jetzt mit Akupunktur oder Osteopathie behandeln. Denn gegen Ende der Schwangerschaft wirst Du sonst eventuell vermehrt unter Rückenschmerzen leiden. Leidest Du unter anderen Beschwerden und nimmst regelmässig Medikamente, bedenke dass Du diese eventuell während einer Schwangerschaft absetzen musst.

Suche bereits jetzt nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten für vorhandene körperliche Beschwerden und bringe deinen Körper ins Gleichgewicht.

Besonders hinweisen möchte ich hier auch auf regelmässige Vaginalinfekte und Blasenentzündungen. Da diese beiden Beschwerden oft auch sehr ungünstig auf die Fruchtbarkeit auswirken, sollte hier unbedingt die Ursache gefunden und die Beschwerden behandelt werden. Eine gute naturheilkundliche Beratung und Behandlung wie z.b. meine Online-Beratung kann Dir hier gezielt weiterhelfen.

Bereite deinen Körper aufs schwanger werden vor (Tipp 5)

Was wolltest Du schon immer für Deine Gesundheit tun? Wenn Du schwanger werden möchtest, ist jetzt der ideale Zeitpunkt dafür. Möchtest Du schon lange mit dem Rauchen aufhören, dich gesünder ernähren, mehr Sport treiben oder abnehmen? All diese Veränderungen unterstützen Dich auch bei deinem Wunsch, schneller schwanger zu werden. Dein Kinderwunsch ist ja sicher nun Motivation genug, um das auch durchzuziehen? Und sonst hol Dir Hilfe von aussen, ein Coach, eine Freundin, ein Heilpraktiker*in um dies umzusetzen.

In China bereitete man sich früher lange vor einer erwünschten Schwangerschaft vor durch gezielte Ernährung, Körperübungen etc. Entgifte jetzt also allenfalls deinen Körper, nimm Vitamine oder unterstütze Deinen Darm durch die Einnahme von Probiotika.

Reduziere Stress in deinem Leben (Tipp 6)

Wie steht es um Deinen Energiehaushalt? Wo kannst Du Energie tanken oder was raubt Dir Energie? Ist Stress ein Thema bei Dir oder bist Du generell sehr gelassen und entspannt? Stress und schwanger werden passt nicht gut zusammen. Denn unser Körper tickt immer noch wie in der Steinzeit. Schüttet der Körper Stresshormone aus, werden gewisse Körperfunktionen reduziert. Auch unsere Fruchtbarkeit wird beeinflusst, denn der Körper produziert aus denselben Stoffen entweder Geschlechtshormone oder Stresshormone.

Die Stresshormone „stehlen“ quasi die Geschlechtshormone, was es natürlich wiederum schwieriger macht, dass Du schwanger wirst.

Mal ehrlich, willst Du später mit einem Kind auch immer noch so gestresst durchs Leben gehen? Wohl eher nicht. Zudem hat Stress während der Schwangerschaft auch einen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Deshalb überleg Dir schon jetzt, wie Du deinen Stress reduzieren kannst. Welche Veränderungen in deinem Leben, in deinem Alltag sind dazu notwendig, dass Du gelassen und entspannt bist? Was tut Dir gut, wie kannst Du Energie tanken?

Nutze die fruchtbaren Tage zum Kuscheln – und für Sex (Tipp 7)

Um schwanger zu werden, muss Geschlechtsverkehr während den fruchtbaren Tagen stattfinden. Du kannst Deine fruchtbare Phase an verschiedenen Zeichen erkennen:

  • Die Zervixschleimqualität verändert sich, der Zervixschleim wird flüssiger und spinnbar.
  • Vielleicht bemerkst Du auch, dass Du mehr Lust auf Sex hast
  • Deine generelle Stimmung verändert sich eventuell
  • LH-Test bestätigt den Anstieg des eisprungauslösenden Hormones

Wie lange Deine fruchtbare Phase ist, hängt u.a. von deinem Alter und von der Dauer deiner Zervixschleimproduktion ab.

Bei jüngeren Frauen ist diese Phase tendentiell länger, bei schon etwas älteren Frauen nimmt diese Dauer wegen der Hormonveränderung ab und kann sich deshalb auf 1-2 Tage einschränken. Mehr Infos dazu findest Du in unserem Beitrag Eisprung erkennen mit 5 Methoden.

Kinderwunsch Plan B (Tipp 8)

Es besteht trotz allem die Möglichkeit, dass Du nicht schwanger wirst. Denn schwanger werden ist das einzige im Leben, das nicht unserer Kontrolle unterliegt. Alles andere können wir durch Fleiss, Anstrengung oder lernen erreichen z.B. könnte ich mit genügend Zeit, Geld und Aufwand auch Pilotin werden oder sonst irgendetwas verrücktes. Auf unbewusster Ebene haben wir vielfach schon früh im Leben „gelernt“: Zum Beispiel „Du musst dich nur genug anstrengen dann klappt alles was Du möchtest!“ Unser ganzes Schul- und Wirtschaftssystem vermittelt uns dies alltäglich. Aber mit schwanger werden funktioniert dieser Glaubenssatz leider nicht. Wir können alle Behandlungen der Welt durchführen, es kann sein, dass nichts zur ersehnten Schwangerschaft führt. – Deshalb braucht es einen Plan B – das heisst nicht, dass die Hoffnung aufgegeben wird. Aber es hilft im Notfall, einen „Fluchtplan“ zu haben – und zu hoffen, dass er nie gebraucht wird.

Überleg Dir also – auch mit deinem Partner zusammen – welche Pläne hast Du im Leben, falls Du nie schwanger wirst.

  • Sind vielleicht eine Adoption oder ein Pflegkind eine Alternative?
  • Gibt es berufliche oder private Perspektiven?
  • Wie sieht für Dich ein Leben ohne Kind aus?

Den eigenen Plan B zu kennen entlastet wesentlich vor dem Kinderwunsch-Stress – und hilft so gleichzeitig mit, die Chancen für eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Unser Tipp zum Schluss

Wenn Du also nun deinen Zyklus und fruchtbaren Tage kennst und Du einen gesunden Körper hast, sind die Chancen für eine Schwangerschaft schon viel besser. Du kannst viel selber dazu beitragen, indem Du dich beobachtest und Deinen Körper auf eine Schwangerschaft vorbereitest. Zum Beispiel mit Ernährung, Bewegung oder bewusster Entspannung und v.a. auch die fruchtbaren Tage für Sex beachtest. Statt bei bestehenden hormonellen oder körperlichen Ungleichgewichten erfolglos zu „üben“, um dann nach einer Weile frustiert eine Kinderwunschklinik aufzusuchen, können bzw. müssen diese Ungleichgewichte in Ordnung gebracht werden. Dies kann z.b. eine naturheilkundliche Behandlung mit TCM, Phytotherapie, Ernährungsumstellung etc. sein. Dies ist auch für die zukünftige Schwangerschaft wichtig, um einer Fehlgeburt vorzubeugen.

Sollte es trotz beachten all dieser Tipps nach einem Jahr noch nicht geklappt haben, empfehle ich Dir, den Kinderwunsch bei Deiner Gynäkologin anzusprechen und allfällig weitere Untersuchungen durchzuführen (Spermiogram, Hormonstatus, Ultraschall etc.).

Stellst Du bei der Zyklusbeobachtung Unregelmässigkeiten fest wie z.B. fehlender Temperaturanstieg, dann warte nicht so lange, sondern hol Dir vorher Hilfe. Auch wenn Du schon länger versuchst schwanger zu werden und es klappt nicht – dann melde Dich für eine Online-Beratung. Ich berate Dich gerne individuell, welche Schritte Du als nächstes unternehmen kannst.

Schreib uns einen Kommentar, was Dich im Zusammenhang mit Kinderwunsch beschäftigt oder welcher Tipp Dir noch fehlt. Wir freuen uns darüber. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

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